Meine Hilfe für deine Sorgen

Pflege daheim, lange Krankenhausaufenthalte, Leben mit einer Krankheit, Todesfälle…– eine Herausforderung für die ganze Familie


Darf ich Hilfe von außen annehmen?
„Da ich selbst Angehörige gepflegt habe und ich mich in dieser Situation oft allein gefühlt habe, dachte ich mir damals schon: Wie wichtig wäre jetzt jemand von „außen“, dem ich mein Herz ausschütten und meine Ängste, Sorgen und Gedanken mitteilen könnte.“

Liebe Angelika, dein Eingangsstatement klingt als ob die Herausforderungen – im Zusammenhang mit Pflege, Älterwerden und Sterben – dich oft an deine persönlichen Grenzen gebracht haben.

Wie meinst du das?
„Zuschauen müssen, dass engste Familienmitglieder oft durch schwere Krankheit und Schmerz, geplagt sind und leiden, ist schwer und man fühlt sich oft hilflos und ohnmächtig. Hinzu kommen Verlustängste. Man fragt sich dann: Passt das, was ich tue? Das belastet … und weitere Gedanken begleiten einen, wie zum Beispiel: Wie geht’s der restlichen Familie? Wie geht es den Kindern der Familie? Wie geht es weiter? Darf auch ich Hilfe annehmen?“…

Dann haben dich deine eigenen Erfahrungen zu deinem jetzigen Beruf geführt? Was ist dein Hauptanliegen? Was bewegt dich?
„Großteils ist das zu pflegende Familienmitglied sehr gut versorgt. Denn wir haben gute gesundheitliche Versorgungseinrichtungen und Hilfsmittel. Aber wo bleibe ich – als Pflegende? Muss ich 24 Stunden da sein? Darf ich mir noch Freizeit gönnen? Darf ich auch noch ein Leben haben? Darf ich noch Lachen oder muss ich da schon ein schlechtes Gewissen haben? Diese und ähnliche Fragen und mein eigenes Nicht-Hilfe-Annehmen haben den Wunsch in mir geweckt, in diese Richtung Ausbildungen zu machen. Denn auch ich war der Meinung: Ich muss stark sein. Es geht nicht um mich. Es ist meine Pflicht, da zu sein und mich aufzuopfern. Das gehört sich so.“
Auch in Trauerfällen ist die Situation ähnlich – jedes Familienmitglied geht anders mit dem Verlust um/jeder trauert anders. Auch hier hat der Trauernde viele Fragen: „Sind meine Gefühle/Reaktionen normal? Darf ich auch wütend auf den Verstorbenen sein? Muss ich meine Trauer verbergen, um meine Familie zu schützen? Wie trauern Kinder? …

Was heißt dies alles aber auch für den Betroffenen/den Kranken?
Auch ihn quälen viele Fragen und Ängste. Was wird morgen sein? Was kommt noch alles auf mich zu? Kann ich dies meinen Lieben zumuten? Muss ich für meine Familie stark sein? Wem kann ich mich anvertrauen, meine Ängste und Sorgen erzählen - ohne eine zusätzliche Belastung zu sein? Bin ich noch Teil der Familie oder nur noch krank?...

Welche Ausbildungen hast du gemacht? Und wie konntest du deine beruflichen Erfahrungen damit verknüpfen? Erzähle uns deinen Werdegang!
„Nach der häuslichen Pflege, nach dem Sterben meiner Oma, machte ich die Ausbildung zur Pflegeassistentin, mit einem anschließenden Palliativ- und Trauerlehrgang. Parallel zu meiner Arbeit im Altersheim war ich über zwei Jahre in der häuslichen Palliativpflege tätig und begleitete viele Menschen in ihren letzten Monaten. Speziell in dieser Zeit wurde mir wieder bewusst, wie wichtig es ist, sich Zeit zu nehmen, da sein. zuhören, die Situation sehen und verstehen und auch Ängste wahrzunehmen.
Mein Wunsch ist es Menschen in diesen Lebenssituationen gut zu begleiten daher habe ich mein Berufsbild abgerundet und einen mehrjährigen Lehrgang zur Lebens- und Sozialberaterin absolviert.“

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